Upcycling bei Pure Note
Vor drei Jahren haben wir die Pure Note eröffnet und aus einer Herzensangelegenheit unseren eigenen Laden gemacht. Damit kam natürlich auch die Frage nach der Einrichtung auf. Schließlich konnten die Produkte nicht einfach auf den Boden gestellt werden und neben Regalen, Lampen und Möbeln musste auch eine Theke und eine Kücheneinrichtung her. Klar war, dass wir nicht einfach losziehen und neue Möbel kaufen wollten. Schließlich gehört es zu unserer Philosophie, möglichst ressourcenschonend zu handeln.
Warum also nicht einfach aus etwas Altem etwas Neues machen? Die Idee zum Upcycling war schnell geboren und hält bis heute an. Sie zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Geschichte und wer die Augen offen hält, kann sie immer wieder mal entdecken: alte Stücke, die wir mit kreativen Ideen und liebevollem Handwerk in neue Herzstücke der Puren Note verwandelt haben.
Auf Schatzsuche für unsere Upcycling-Einrichtung
Aber wie fängt man an, wenn man einen ganzen Laden mit Upcycling ausstatten möchte? Als erstes benötigt man die passenden Stücke und Materialien. Alte Möbel wie Regale, Tische, Stühle und Deko. Also haben wir uns auf die Suche gemacht, sind auf Trödelmärkte gegangen, haben Sozialkaufhäuser durchstöbert und Kleinanzeigen durchforstet. Es ist schon erstaunlich, wie viele schöne Dinge weggegeben werden, obwohl sie noch voll funktionstüchtig sind und gut aussehen. Manchmal braucht es einfach nur einen neuen Anstrich oder eine gute Idee.
So eine hatten wir auch für die Lampen im Gastrobereich. Hier haben wir aus alten Tee- und Kaffeedosen neue Lampenschirme gezaubert, die perfekt zu uns passen. Denn diese Dosen sind traditionelle Mehrwegbehälter für Lebensmittel, lange bevor es Einwegverpackungen gab. Ideal für die Pure Note.
Auch unser Besteck haben wir mir mit einem tollen Fund im Trödelladen zusammen bekommen. Hier haben wir insgesamt 150 Gedecke aus Gabeln, Messern und Löffeln gefunden und eine weitere, schöne Seite des Upcyclings erlebt. Für nur 40 Euro konnten wir eine wirklich sparsame Anschaffung machen – nachhaltiges Wirtschaften lohnt sich eben! Außerdem sind die alten Schätze oft aus den 70er oder 80er Jahren, in denen noch qualitativ hochwertig produziert und Wert auf Langlebigkeit statt günstiger Produktionskosten gelegt wurde.
Natürlich neues Leben für alte Stücke
Mit etwas Zeit und Handwerk haben wir es schließlich geschafft, unsere gesamte Einrichtung in der Puren Note mit gebrauchtem Mobiliar aufzubauen. Nur die Spendersysteme, Elektrogeräte und die Kücheneinrichtung kamen neu dazu. Beim Upcycling der Einzelstücke haben wir darauf geachtet, dass nur natürliche Stoffe zum Einsatz kommen. Die Wände wurden ausschließlich mit rein pflanzliche Farben von MalBio aus Düsseldorf gestrichen und die Regale für unsere Spendersysteme wurden aus alten Paletten gebaut und mit natürlichen Lasuren bearbeitet. Funktional, schön und pur – ganz ohne Chemie und ohne tierische Zusätze.
Unser neuer Lieblingsort die Terrasse
Was vor drei Jahren mit dem Laden angefangen hat, geht bis heute weiter. Gerade haben wir unsere hintere Terrasse neu gestaltet. Natürlich mit alten Gegenständen und originellen Ideen. Neben gebrauchten Biergartenstühlen kommen hier jetzt Sauerkrautfässer und alte Waschkessel als Pflanzgefäße zum Einsatz und es zeigt sich wieder, wie wertvoll Upcycling sein kann. Denn für neue Kübel in der gleichen Größe hätten wir locker 70 bis 150 Euro bezahlt. Ein Sauerkrautfass gibt es über Kleinanzeigen schon für 15 Euro und der ganz eigene Charakter, den die alten Stücke haben ist sowieso unbezahlbar.
Bei unserem neuen Unterstand hatten wir Hilfe von einem echten Upcycling Genie. Unser Freund Thorsten aus Jüchen ist nicht nur handwerklich begabt, sondern seit Jahrzehnten ein kreativer Upcycler, der echte Unikate zaubert. Für ihn gibt es keine nutzlosen Dinge und alles findet wieder Verwendung. Nachdem er uns schon im Geschäft geholfen hat, die alten Industriefenster zu installieren und die Regale im Drogeriebereich aus alten Moniereisen zu bauen, hat er auch auf der Terrasse mit angepackt. Den Unterstand hat er aus altem Wellblech und zwei alten Garagentoren gebaut.
Weil bei Thorsten die Ideen nur so übersprudeln, hat das Tor noch einen künstlerischen Anstrich bekommen: Eine alte, verblichen gemalte Fassadenwerbung, wie man sie von Fassaden in französischen Dörfern kennt, ist nun unser besonderes Schmuckstück.
Wir hoffen, dass euch das Ergebnis gefällt und sind stolz darauf, dass wir nur mit zwei neuen Paketen Schrauben, drei Eimern Farbe und Grundierung und einer Umlaufpumpe für den Brunnen ausgekommen sind. Für alles andere haben wir alten Stücken neues Leben eingehaucht. Vielleicht lasst ihr euch ja davon inspirieren, selber zu produzieren statt zu konsumieren. Denn etwas selbst gemachtes hat einen ganz anderen Wert als etwas Gekauftes und Upcycling macht noch dazu wirklich Freude.